Aus wenigen Exemplaren verschiedener Schneckenarten, die ich Ende der 90iger Jahre in meinem Garten entdeckte, ist inzwischen eine alljährliche Schneckenplage geworden.
In den letzten zwei Jahren hatte ich mich zu Bekämpfungsaktionen mit Schneckenkorn entschlossen, auf Basis eines enthaltenen Nervengiftes, das die Schnecken lähmt und dann ziemlich rasch in der Sonne vertrocknen lässt.
Leider musste ich aber feststellen, dass auch die nützlichen Laufkäfer daran verendeten und selten ausgewachsene Exemplare der Nacktschnecken betroffen waren.
Laufenten und Pekingenten sind hervorragende Schneckenvertilger, aber als biologische Schneckenbekämpfer sind sie nur einsetzbar, wenn man sie auch sonst artgerecht unterbringen kann.
Sie wird bis 12 cm lang, ihre Farbpalette reicht von lehmgelb über schmutzig-orange bis braunorange.
Sie ernährt sich von absterbenden Pflanzenteilen und Aas (Kannibalismus tritt regelmäßig auf). Aber besonders haben es ihr die grünen Pflanzenteile unserer Kulturpflanzen angetan, wobei junge Pflanzenteile bevorzugt
werden.
Und genau darin liegt die besondere Schädlichkeit dieser Schneckenart begründet. Natürliche Feinde hat diese Schnecke nicht, da sie einen zähen und bitteren Schleim absondert, der Igel und Kröten sie meiden lässt.
Einmal sah ich ein sehr großes Exemplar dieser Schneckenart, die gerade einen lebenden(!) Regenwurm verspeiste. Leider hatte ich in diesem Moment keine Kamera dabei, um diesen Vorfall dokumentieren zu können.
Die auch vorkommende Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) spielt in meinem Garten eine untergeordnete Rolle. Sie wird 4 bis 6 cm lang und gehört zum Nahrungsspektrum von Igel, Kröte, Eidechse und Blindschleiche, die erfreulicherweise in meinem Garten leben.
Wenn überhaupt, sehe ich hin und wieder mal ein junges Exemplar.
Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis) und Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis), allesamt Schnirkelschnecken haben sich in den letzten Jahren so stark vermehrt, dass nach Regenfällen die Gartenwege, Fußwege und auch die Straße damit förmlich „übersät“ sind.
Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis) und Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis), allesamt Schnirkelschnecken haben sich in den letzten Jahren so stark vermehrt, dass nach Regenfällen die Gartenwege, Fußwege und auch die Straße damit förmlich „übersät“ sind.
Wenn sie angeblich auch keinen großen Schaden anrichten, ist ihr massenhaftes Auftreten nicht erfreulich. In Erdbeerkulturen können sie sehr schnell zum Totalausfall der Ernte beitragen. Wer mag schon verschleimte und ausgehöhlte Früchte, die dann wieder Nährboden für Fäulniserreger und Schimmelbefall sind.
Die Weinbergschnecke (Helix pomatia) ist eine imposante Erscheinung in meinem Garten.
Inzwischen kommt sie auch sehr reichlich vor.
Sie ernährt sich überwiegend von absterbenden Pflanzenteilen, aber sie verschmäht auch nicht frischen Salat, Kohlarten und giert förmlich nach Dahlien.
Diese Pflanzen kann ich nur noch in Kübeln ziehen, die ich noch möglichst hoch auf die Treppe stelle – aber die Weinbergschnecken finden sie auch dort!
Trotzdem mag ich diese Schneckenart, sie zeigen im Spätherbst an, wie der Winter wird. Bei bevorstehenden trockenen und kalten Wintern graben sie sich so tief ein, dass sie nicht zu sehen sind. Liegen sie dagegen nur zur Hälfte eingegraben, wird der Winter entweder mild oder vor Frostperioden schneereich. – Und bisher hatten die Schnecken immer recht!
Im Frühjahr muss dagegen immer noch mit Frost gerechnet werden, solange die Weinbergschnecken noch „schlafen“. Deckeln sie auf und kommen heraus gekrochen, ist der Winter endgültig vorbei.
Der Tigerschnegel (Limax maximus), die Große Egelschnecke, fasziniert allein schon wegen ihrer Größe, sie wird bis 20 cm lang. Sie ernährt sich überwiegend von Eiweiß (Pilze, andere Schnecken und deren Eier, Aasfresser), soll aber auch im Herbst z.B. an Rüben Schäden setzen.
In meinem Garten leben diese „Monsterschnecken“ im geschlossenen Komposter, wo sie die Küchenabfälle nach Verwertbarem durchsuchen. Erst im Dunkeln verlassen sie ihre geschützte Behausung bzw. ihre Verstecke.
Ich habe große Exemplare im Herbst selbst auf der Terrasse vorgefunden, wo sie sich über die Reste in den Katzennäpfen hermachten.
Was aber tun, wenn insbesondere die gefräßigen Wegschnecken überhand nehmen und andere Nützlinge des Gartens keinen Schaden nehmen sollen.
Dar NABU empfiehlt die Schnecken einzusammeln und sie mindestens zwei Kilometer entfernt wieder auszusetzen.
Diese Auffassung kann ich nicht unterstützen, da die Schnecken sich auch dort weiter vermehren und andere Gärten oder landwirtschaftliche Kulturen schädigen.
Bei Tieren, die keine natürlichen Feinde haben und sich massenhaft vermehren, muss man regulierend eingreifen. Ausrotten wird man die Schnecken dadurch nicht, und das wollen wir auch nicht, aber sie müssen dezimiert werden.
Da es sich um Lebewesen handelt, muss man eine möglichst rasche Tötungsmethode anwenden. Nicht jeder kann sie aber mit einer Gartenschere oder dem Spaten köpfen, zurück bleiben außerdem die Schneckenleichen, die wieder andere Schnecken anlocken.
Ich bevorzuge eine sehr kostengünstige Bekämpfungsmethode. Dazu verwende ich ein auslaufsicheres Gefäß (was ohnehin zur Entsorgung ansteht) und Kochsalz (ist schon unter 20 Cent zu haben).
Die Schnecken nehme ich bei Dämmerung mit Hilfe eines langstieligen Löffels auf (Schneckenschleim klebt sehr hartnäckig an den Fingern!) und salze sie in dem Gefäß gut ein.
Sie sterben sehr schnell und es gehen auch keine anderen Tiere an diese salzige „Schneckensuppe“. Das „inhaltsreiche“ Gefäß entsorge ich dann mit der nächsten Restmüllabfuhr.
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