Donnerstag, 6. Oktober 2016

Neues aus meiner Hobbyecke


Na ja, ganz neu ist manches schon nicht mehr, da ich länger nicht aus dem Nähkästchen geplaudert habe.
Aber nun sind die Tage schon merklich kürzer geworden, was die Aktivitäten im Garten zeitlich einschränkt und wieder mehr Raum für mein anderes Hobby, die Handarbeiten, zulässt.

Bereits im vergangenen Spätherbst habe ich diese Weihnachtskugeln gehäkelt und damit ein Adventsgesteck in der Bodenvase „verziert“.

Als Kern dient eine Styroporkugel und es lassen sich gut Wollreste verarbeiten. Nun kann ich sie bald wieder hervorholen.

Mein Sohn hatte sich einen neuen Badteppich gewünscht, verwendet habe ich hierzu wieder Textilgarn Hooked Zpagetti. Und dazu gab es noch ein Sofakissen, gehäkelt in der Granny-Square-Technik.

Vorderseite

Rückseite

Natürlich sind auch wieder viele Socken mit der Doppelbett-Strickmaschine entstanden. Alle habe ich nicht fotografiert, das hier ist nur eine Auswahl.

Nun ist meine Sockenwollkiste schon wieder mit neuer Wolle gefüllt – der Winter kann kommen!
Im Frühjahr habe ich diesen Pulli auch mit der Strickmaschine gestrickt, die Anleitung dazu stammt aus „Die kleine Diana“ Nr. 6 / 2000.

 
Mit diesen beiden Blumenampeln konnte ich zwei Pflanzenprobleme lösen.
Im Bad stand die Grünpflanze (Efeutute) auf dem Fensterbrett und drohte beim Ankippen des Fensters immer abzustürzen.
Der Philodendron im Wohnzimmer stand ursprünglich auf der Aquarium Abdeckung und war meistens irgendwie im Weg, wenn man am Aquarium hantierte.

 
Die lilafarbene Blumenampel im Bad ist aus Textilgarn gehäkelt und die Aufhänge Bänder als Zopf geflochten. Die apricotfarbene Ampel im Wohnzimmer ist in Makramee-Technik geknüpft (mein erster Versuch), ebenfalls aus Textilgarn.

Während der Fußball-EM habe ich so ganz nebenbei 5 Paar Hauspuschen gehäkelt ...
... und danach gleich noch einmal 3 Paar – sie häkeln sich sehr gut und „gingen weg wie warme Semmeln“ (ein Paar blieb auch für mich …).
Gehäkelt werden sie in einem Stück, beginnend an der Spitze mit einer Runde feste Maschen, einer Runde halbe Stäbchen und einer weiteren Runde Stäbchen, danach vordere und hintere Reliefstäbchen.

Die genaue und sehr leicht verständliche Anleitung für diese Puschen oder Monk-Gammlos (Hüttenschuhe) findet man hier:
https://www.youtube.com/watch?v=G1jOHF5XjrU
https://www.youtube.com/watch?v=exfVugKHs48

Verwendet habe ich 4-fädige Sockenwolle, doppelt genommen. Genau gehäkelt nach der Monk-Anleitung passen sie für Größe 38 – 39.
 
Es werden wohl nicht die letzten Gammlos gewesen sein, die ich gehäkelt habe, denn sie sind gefragt und machen Spaß bei der Herstellung.

Als vorerst letztes „Werk“ sind diese folkloristischen Taschenbeutel mit verstellbarem Schultergurt aus Baumwollgarn entstanden. Ich hatte schon lange vor, mal so etwas auszuprobieren.
 
Im Katalog „buttinette“ 2016/2017 fand ich Anregung und Muster zu diesem Beutel. Gehäkelt habe ich allerdings die festen Maschen in Runden.


Der zweite Beutel ist meiner Fantasie entsprungen. Das lila und schwarze Baumwollgarn ist noch „Schulgarn aus dem VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien Betrieb im Kombinat Baumwolle Leipziger Baumwollspinnerei“ zum EVP 1,90 – es war gut eingelagert … :-)
 
 
Gehäkelt sind beide Beutel mit doppeltem Faden und Nadelstärke 3 bzw. 3,5, also sehr fest, was eine gute Stabilität erzeugt und ein Abfüttern erübrigt. Bei dem lilafarbenen Beutel habe ich die festen Maschen nur in das hintere Maschenglied eingestochen, was einen zusätzlichen Querstreifeneffekt bewirkt.

Die Kordeln sind einfachfädig mit der Strickmühle gefertigt (braun) bzw. doppelfädig gehäkelt (schwarz) nach dieser Methode
https://www.youtube.com/watch?v=e4DH5j-uFj8

Eine anschauliche Anleitung zur Herstellung der Quasten findet man hier:
https://www.youtube.com/watch?v=Fien_YlRAZs
https://www.youtube.com/watch?v=Bsjb_NV48KE

Diese Methode hat den Vorteil, dass die Kordel gleich mit eingebunden und nicht extra angenäht werden muss und exakt in der Mitte der Quaste platziert werden kann.

Das Zubehör (Metallösen, Hohlnieten, D-Ringe, Leiterschnallen, Karabinerhaken und Holzperlen) bekommt man fast in jedem Bastel- bzw. Handarbeitsshop und die Verarbeitung ist sehr einfach.
Nun stehen zunächst erst einmal die Herbstarbeiten im Garten an, auch wenn es schon in den Fingern juckt.
Mein Wolllager ist gut gefüllt, der Winter kann kommen – ich freue mich drauf.



Samstag, 20. August 2016

Tierisches aus meinem Garten


Igel liegen am Tag normalerweise versteckt in ihrem Unterschlupf und schlafen dort bis die Dämmerung beginnt. Dann begeben sie sich auf Nahrungssuche bis der Morgen graut.
Dieser Igel hier fand sich gestern am späten Vormittag am Futterplatz ein und ein zweites Mal nachmittags, als die Sonne noch hoch stand. Bisher hatte ich dieses Tier noch nie gesehen.
Mir fiel sofort auf, dass der Igel stark abgemagert ist; die Wirbelsäule, Beckenknochen und Schulterblätter stehen hervor und in seinem Stachelkleid sieht er aus wie "hinein geborgt".
Aber er nahm Nahrung auf und suchte in den Resten der vergangenen Nacht (die sich sonst die Sperlinge holen) noch Fressbares.
Dabei zeigte er auffallende Körperschwäche und fraß oft in halb liegender Stellung.
Aber bei ausreichendem Nahrungsangebot kann er sich hoffentlich bald wieder erholen.



Sorge bereitet mir nur eine andere Auffälligkeit. Er zeigt merkwürdige vermutlich reflektorisch bedingte Attacken. Mitten in der Futteraufnahme schnellt er blitzschnell mit dem Oberkörper nach oben und hebt dabei auch mit den Vorderbeinen ab, um sofort erschöpft zusammenzufallen.
Es sieht nach einer neurologischen Störung aus, vielleicht der Grund für seine Abmagerung, denn mit solchen Attacken wird es ihm kaum gelingen, lebende Beute zu fangen.



  
 
Ich werde ihn weiter beobachten, denn er wird jetzt immer wieder die Futterstelle in meinem Garten aufsuchen. 



Auch in der Nacht, zur "normalen" Fresszeit kam er wieder - damit ist er jetzt schon Nr. 6 !!! :-)

 
Leider finden sich auch immer wieder Katzen an der Futterstelle ein und fressen das für die Igel bestimmte Futter weg.
Die Igel kommen täglich an den Futterplatz. Bei der ausgeprägten Sommertrockenheit in unserer Gegend und den sorgsam aufgeräumten Gärten in der Nachbarschaft finden die Igel nicht mehr ausreichend Nahrung, um genügend Fettreserven für den Winterschlaf zu bilden. Sie nehmen daher bereitgestelltes Futter und Wasser gern an und sind dabei auch nicht wählerisch. Sie fressen gern Katzennassfutter aus der Dose und Katzentrockenfutter, dazu füttere ich ein spezielles Igelfutter, bestehend u.a. aus Insektenschrot, Backerzeugnissen, getrockneten Beeren, Nüssen und Fleischerzeugnissen.
Auch heute war der Igel schon am zeitigen Nachmittag an der Futterstelle und fraß halb im Liegen.
 
 
Sein Anblick ist alles andere als zufriedenstellend.



Die Ringelnatter habe ich heute auch wieder entdeckt, ganz deutlich ist aber zu sehen, dass ihr die Schwanzspitze fehlt. Beim letzten Mal war sie noch intakt.



Die Wunde sieht aber - soweit sich das aus der Ferne beurteilen lässt - recht gut aus. Es wird hoffentlich keine Entzündung geben und das Tier überlebt diesen Verlust.

 

 

In diesem Sommer habe ich leider schon zwei verendete junge Ringelnattern (ca. 18 - 20 cm lang) gefunden. Sie waren äußerlich unverletzt.

Ein Teichfrosch sonnt sich in einer kleinen Wasserkuhle auf der Pflanzinsel im großen Teich.


Nur einen Artgenossen wollte er nicht in seiner Nähe haben und quittiert dessen Ankunft mit Gequake.

 
 
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Freitag, 29. Juli 2016

Die Taglilie (Hemerocallis)


ist die „Orchidee“ des sommerlichen Bauerngartens, ein farbenfroher Blickfang – oder wie sie der Gärtner und Buchautor Karl Foerster einst bezeichnete „die Pflanze des intelligenten Faulen“.
Irgendwie hat er damit wirklich Recht, denn diese Staude braucht kaum Pflege und der Arbeitsaufwand beschränkt sich im Laufe des Gartenjahres auf das Entfernen der abgestorbenen Pflanzenteile im Spätsommer bzw. Herbst.
Einmal gepflanzt, entwickelt sie sich im Laufe der Jahre zu einem ansehnlichen Taglilienbusch, der reichlich blüht.

Auch wenn die Einzelblüte nur einen Tag hält (daher der Name), blüht die Staude doch über einen längeren Zeitraum von 5 bis 7 Wochen, da viele Blütenknospen in verschiedenen Entwicklungsstadien vorhanden sind und sich täglich neue Blüten öffnen.
Es gibt inzwischen unzählige Züchtungen dieser prachtvollen Sommerstaude (ca. 65.000), mit immer neuen Blütenformen und Farben, so dass es in kleinen Gärten schon etwas eng werden kann, wenn man mehrere Sorten dieser anspruchslosen Staude pflanzen möchte.
 
Schade eigentlich, dass es bei der Vielfalt der Züchtungen in örtlichen Gärtnereien und Gartencentern nur einzelne Sorten gibt.
Einblicke in die Vielfalt der Taglilien-Züchtungen gibt es hier:
http://www.boitzer-taglilien.de/ 
http://www.meine-taglilien.de/
http://www.taglilien.eder-armin.de/html/taglilien_b.html

In meinem Garten habe ich bisher 12 verschiedene Sorten, die besondere Farbtupfer im Uferbereich der Teiche bilden. Für noch mehr ist eigentlich kein Platz vorhanden, aber vielleicht …. ;-)
 
Die Blüten der Taglilien sind übrigens essbar, auch die Knospen, die jungen Triebe und die fleischigen Wurzeln werden als Gemüse verzehrt.

Bei mir kommt davon nichts in den Topf, ich erfreue mich lieber an der Blütenpracht am Stängel.
Interessant ist dabei, dass die Farbe der Blüten einer Staude im Ton durchaus variieren kann. Besonders kräftig leuchten die Blüten an sonnigen Tagen nach feuchtwarmen Nächten.

 

 
Schädlinge oder Krankheiten gibt es bei diesen Pflanzen auch nicht, nur die Schnecken „knabbern“ sie manchmal etwas an.
In der Hauptwachstumsphase im Mai benötigen sie bei langer Trockenheit auch mal etwas Wasser.
Die Taglilie ist eine ideale Gartenstaude – anspruchslos und robust und dabei einfach schön.


 
 
 
 
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