(Pelobates fuscus) (Laurenti, 1768)
gehört in Deutschland zu den stark gefährdeten Arten. Umso erfreulicher, dass sie in unserer Gegend noch relativ häufig anzutreffen ist, liebt sie doch steppenähnliche Landschaften mit lockeren sandigen bis lehmigen Böden.
Eigentlich ist die Knoblauchkröte keine echte Kröte. Sie gehört zur Familie der Krötenfrösche und dort zur Gattung der Schaufelkröten, da an den Hinterfüßen der Fersenhöcker zu einer großen, verhornten und scharfkantigen Schwiele umgewandelt ist, mit deren Hilfe sie sich erstaunlich rasch rückwärts in lockeres Erdreich eingraben kann.
Die Knoblauchkröte ist eher klein, die Männchen nur ca. 6 bis 7 cm und die Weibchen ca. 8 cm groß. Sie sind gedrungen, mit relativ großem Kopf, der in der Scheitelregion aufgewölbt ist. Sie besitzen hervorstehende Augen mit senkrechten Pupillen. Ihre Färbung kann sehr unterschiedlich sein, in der Regel gelbgrauer Grundton mit landkartenähnlichen braunen Flecken. Dazwischen liegen noch orangerötliche Punkte und Tupfen.
Ihre Hautdrüsen sondern bei Gefahr und Stress ein nach Knoblauch riechendes Sekret ab, was Feinde abschrecken soll. Auch sollen sie bei plötzlicher Gefahrenlage mit aufgerissenem Maul einen Schreiton abgeben, aktiv angreifen und sich mit Kopfstößen und Beißattacken wehren.
Ich habe bisher nur erlebt (wenn ich mal eine bei Erdarbeiten ausgegraben habe), dass sie sich aufblähen, die Beine dicht unter dem Körper anlegen, die Augen schließen und so nahezu perfekt getarnt sind.
Nicht nur einmal habe ich einen vermeintlich ausgegrabenen sandigen Stein (die es hier reichlich gibt) zur Seite legen wollen und dabei plötzlich etwas „Weiches“ in der Hand gehabt …
Zu sehen bekommt man die Knoblauchkröte
ansonsten kaum (gute Abbildungen findet man hier:
http://www.naturschutzhof.de/set_zielarten43.html
und http://www.herpetofauna.at/index.php/slider-amphibien/16-knoblauchkroete-pelobates-fuscus-laurenti-1768).
Sie sind nachtaktiv und tagsüber in ihren
selbst gegrabenen Erdlöchern verborgen, wo sie sich vor Feinden und
Austrocknung schützen.
Nur im zeitigen Frühjahr, wenn man das Unterwasser-Rufen
der Männchen hört, das wie „glock-glock-glock“ klingt, und mit viel Geduld
sieht man sie manchmal am Teichgrund sitzen.
Umso erfreulicher, wenn man kurz darauf die
spiralig um einen Stängel einer Unterwasserpflanze gewickelten Laichschnüre der
Knoblauchkröte entdeckt.
Und knapp 3 Wochen später (die Entwicklungszeit
hängt wesentlich von der Wassertemperatur ab) waren die erst wenige Millimeter
großen Kaulquappen da, die sich an Steinen und Wasserpflanzen anheften.
Inzwischen sind sie auf 7 bis 8 cm Größe
herangewachsen und bei einzelnen Exemplaren ist bereits die Anlage der hinteren
Extremitäten zu erkennen.
Knoblauchkröten haben sehr große Kaulquappen,
sie sind bei der Metamorphose 7 bis 10 cm groß. Aber es tritt bei dieser Art auch
Riesenwuchs auf, wobei die Larven dann bis 18 cm groß werden können und eher an
Fische erinnern.
Mir brachten vor Jahren einmal Kinder ein paar
Kaulquappen, die sie aus einem Tümpel gefischt hatten, der auszutrocknen
drohte.
Ich hatte bis dahin noch nie so große
Kaulquappen gesehen. Sie schwammen im Teich mit den Goldfischen und verschlangen
mit ihren auffallend großen Mäulern immer 2-3 Teichsticks auf einmal.
Ansonsten ernähren sich die Kaulquappen
offenbar von allem organischen Material, was ihnen vors Maul kommt. Sie fressen
Algen und auch ins Wasser gefallene Pflanzenteile, auf der Wasseroberfläche
treibende Insekten, aber auch Aas. Die Bilder zeigen Kaulquappen, die gerade an
einer abgefallenen Blüte der Taglilie „knabbern“.
In diesem Stadium der Entwicklung scheinen die
Lungen der Amphibien auch schon funktionsfähig zu sein. Immer wieder tauchen
sie an der Wasseroberfläche auf und „blubbern“, was ich als Ausatmen deute.
Es ist nicht verwunderlich, dass sich bei einer
so gefüllten „Speisekammer“ auch ein hungriger Gast einstellt.
Noch während meiner Beobachtungen habe ich sie
entdeckt – die Ringelnatter. Lautlos glitt sie über den Teichrand und
beobachtete auch das muntere Treiben im Kaulquappenteich. Na ja, als sie mich
entdeckte, zog sie es dann doch vor, wieder zu verschwinden.
Nun hoffe ich, dass es wenigstens einige
Exemplare schaffen, die Metamorphose vollständig zu vollziehen und als
ausgewachsene Knoblauchkröten die Population in unserer Gegend verstärken.
Vielleicht kommen sie
dann in zwei Jahren in ihr Laichgewässer zurück, um eine neue Generation der „knuddligen“
Kaulquappen zu produzieren.
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