... oder, wie ich zu meinen Stubentigern kam - letzter Teil
In unserer Gegend tauchen immer wieder streunende Katzen
auf (meistens im Spätherbst), wenn die Nahrungssuche in der freien Natur
schwieriger wird. Sie ziehen sich dann dorthin, wo ohnehin Katzen gefüttert
werden bzw. für Vögel eingerichtete Futterstellen mehr Beute versprechen.
Schon längere Zeit hielten sich hier regelmäßig zwei unkastrierte
Kater auf - einer vermutlich wild aufgewachsen, da sehr scheu - der andere trug ein rotes
Halsband, das bedrohlich eng war und nur mit einem beherzten Scherenschnitt
entfernt werden konnte. Dazu gesellte sich ein kastrierter Kater (ich nannte
ihn „Gaschi“) aus der Nachbarschaft, dem das Futter seines „Dosenöffners“
offensichtlich nicht zusagte.Ausgang des Winters 2010/2011 tauchte dann noch eine zierliche Katze auf, sehr ängstlich, aber äußerst aggressiv am Futternapf, wenn es galt die körperlich überlegenen Kater auf Abstand zu halten.
Auch dieses Tier ordnete ich der Nachbarschaft zu, denn zu „Gaschi“ gehörte angeblich noch eine graue Katze, die sehr scheu sein sollte. – Ein Irrtum, wie sich später herausstellte.
"Mietzi" II. |
Diese scheue Katze kam im Garten mauzend auf mich zu, schmuste schnurrend um meine Beine und ließ sich streicheln… Dann ließ sie kurz von mir ab und mauzte einen eindeutigen Lockruf in Richtung meiner Garage. Das war verdächtig. Also nahm ich sie auf den Arm (was sie schnurrend zuließ), um mir ihre Bauchseite anzusehen. Und da war dann klar, dass sie Junge säugte, die jetzt so groß waren, um ihr Versteck unter meiner Garage zu verlassen. Nun ja, es waren 3 scheue Katzenkinder, die nun Festnahrung brauchten und an den Menschen gewöhnt werden mussten.
Als ich sie fast handzahm und „Mietzi“ sie entwöhnt hatte, brachte ich zwei Kätzchen ins Tierheim zum Vermitteln (es kostete einige Überredungskünste, um sie dort abgeben zu können), eine Katze fand hier im Ort ein Zuhause.
„Mietzi“ ließ ich kastrieren und sie war der Meinung, dass sie ihr neues Domizil bereits gefunden hatte. Mit „Benny“ verstand sie sich schnell, jetzt sind sie unzertrennlich, schmusen miteinander und betreiben gegenseitig Fellpflege. Manchmal raufen sie auch, aber man merkt, dass es nur Spiel ist.
Im Frühjahr 2013 tauchte plötzlich ein grauer Kater in
meinem Garten auf und es gab ständig Stress mit den bereits vorhandenen
Streunern.
Dieser Kater war sehr dominant und setzte überall seine „Duftmarken“,
was natürlich alles andere als angenehm war. Er war vorsichtig, aber nicht
scheu und hatte eindeutig bei Menschen gelebt und auch keine diesbezüglichen
schlechten Erfahrungen gemacht.
Nur Artgenossen mochte er offenbar nicht und
versuchte, alle anderen Katzen aus dem Revier zu vertreiben, wobei er auch
keine Geschlechtsunterschiede machte.
„Benny“ und „Mietzi“ trauten sich schon nicht mehr in den
Garten, da er sie mehrmals angegriffen hatte.
Also fing ich auch Kater „Willy“ ein (es ging besser als
ich vorerst befürchtete) und ließ ihn kastrieren.
Er ist ein stattlicher Kater und sehr selbstbewusst, aber
äußerst menschenbezogen und verschmust. – Aber Artgenossen mag er nach wie vor nicht.
Inzwischen toleriert er „Mietzi“ und „Benny“, aber diese beiden haben seine früheren Angriffe nach nunmehr einem Jahr immer noch nicht vergessen. Beide haben nach wie vor Angst, trauen sich nicht raus, knurren und fauchen, wenn er nur in ihre Nähe kommt. Sie werden mit Sicherheit auch keine Freunde mehr.
... und "Mietzi" zieht es vor, gleich draußen zu bleiben. |
Sie sind ein Trio – „Benny“, „Mietzi“ und „Willy“ – aber eigentlich
auch nicht.
Also habe ich mich dazu
entschlossen, für „Willy“ ein neues Zuhause zu suchen, wo er seine Menschen
für sich hat, ohne Stress mit Artgenossen.
*****
Tja, es gibt halt wirklich Einzelgänger und gesellschaftsfähige Katzen. Am Liebsten würde ich ja nun auch eine kleine Gesellschafterin für Allegra besorgen, aber wir haben Bedenken, dass sie jetzt lieber allein bleibt. Nachbarskater Cäsar bringt durch seine Hausbesuchs-Versuche schon genug Stress ...
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