Mittwoch, 15. August 2012

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ...

 

... bedroht sie auch unsere Schweinebestände?

 

Das Virus der Afrikanischen Schweinepest hat vermutlich bereits über Jahrhunderte subklinische Infektionen bei Warzenschweinen in den Savannen Ost- und Südafrikas verursacht, bevor es auf die domestizierten Schweine der Europäischen Siedler übersprang und dort perakute Erkrankungen mit klinisch ähnlichem Verlauf und hoher Mortalität wie bei der Klassischen (Europäischen) Schweinepest verursachte.
Im Jahre 1957 traten dann erste Fälle in Portugal und 1960 auch in Spanien auf, später auch auf den Karibischen Inseln und in Südamerika.
Erste Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest wurden im Jahre 2007 aus Georgien gemeldet, danach breitete sich diese Tierseuche auch in Armenien, Aserbaidschan und in der Russischen Föderation aus.
Jetzt hat das Bundesministerium vor der Afrikanischen Schweinepest in Russland und der Ukraine gewarnt, da es seit Juli mehrere Fälle gegeben hat, so in der Schwarzmeerregion Krasnodar, in den zentralrussischen Provinzen Twer und Tula sowie in der Provinz Wolgograd.
In der nordwestlich von Moskau gelegenen Provinz Twer betraf es eine Großproduktionsanlage mit mehr als 100.000 Schweinen.
Der neuste ASP-Ausbruch in der Ukraine fand zum Glück erst nach der Fußball-EM statt.
Es besteht aber die Gefahr, dass sich diese Tierseuche auch so weiter nach Westen ausbreitet, insbesondere über den privaten Reiseverkehr. Tausende Menschen mit Familienangehörigen in Russland, der Ukraine und angrenzenden Ländern leben in Westeuropa, auch in Deutschland, und besuchen im Sommer ihre Verwandten in Osteuropa. Das Virus kann über mitgebrachte Lebensmittel nach Deutschland eingeschleppt werden. Reisende in und aus diesen Gebieten sind daher dringend aufgefordert, keine Schweinefleischerzeugnisse mitzubringen.
Um die Einschleppung der ASP in die EU zu verhindern, ist die Einfuhr von lebenden Schweinen und Schweinefleischerzeugnissen aus den betroffenen Staaten in die EU verboten. Die Grenzkontrollen an den EU-Außengrenzen werden dahingehend verstärkt.
Aber auch in die Bundesrepublik Deutschland rückkehrende Fahrzeuge, mit denen lebende Schweine in die Russische Föderation exportiert wurden, können Vektoren für die Viruseinschleppung sein.
Das Übergreifen der Afrikanischen Schweinepest auf Deutschland hätte verheerende Auswirkungen und würde wahrscheinlich den Ruin zahlreicher Schweinehalter zur Folge haben.
Da es keinen Impfstoff gegen diese Viruserkrankung gibt, wäre das Keulen ganzer Bestände die einzige Möglichkeit, die Ausbreitung dieser Seuche aufzuhalten, was Schäden in Milliardenhöhe verursachen würde, da auch der Export von Schweinen und Schweineerzeugnissen zum Erliegen käme.
Die Behörden sind gewarnt und in "Hab-8-Stellung", Notfallpläne wurden ausgearbeitet, die diagnostischen Möglichkeiten sind in den Untersuchungseinrichtungen der Bundesländer vorhanden, es liegen auch ausreichend Erfahrungen bei der Bekämpfung andere Tierseuchen vor – die Afrikanische Schweinepest (ASP) hängt trotzdem sprichwörtlich wie ein Damoklesschwert über unseren Schweinebeständen.

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