Sonntag, 19. August 2012

Der Begriff „Preiswucher“ …


… kam mir in den Sinn, als ich dieses heiße Wochenende nutzte, um wieder einmal meinen Zeitschriften-Fundus zu sichten.
Gleich nach der politischen Wende in Deutschland abonnierte ich mehrere Zeitschriften, um auch das lesen und ansehen zu können, was uns über Jahre verwehrt wurde. Darunter fand sich auch eine Strickzeitschrift „Tolle Strickmode S.....“, deren zeitlose Modelle besonders hübsch waren und deren Preis mit 2.50 DM auch dem entsprach, was man für inhaltlich vergleichbare DDR-Zeitschriften damals bezahlt hat, deren Aufmachung und Papierqualität allerdings um Einiges schlechter ausfielen („Handarbeit“ 2,40 M, „Modische Maschen“ 2,60 M).

Dieses besagte Strickheft erschien monatlich und kostete im Einzelhandel  im Jahre 1990 - DM 2,50, 1991 - DM 2,70, 1992 - DM 2,80, 1993 - 2,90, das heißt eine Preissteigerung um 16% in 3 Jahren.


Das Abonnement dieser Zeitschrift kündigte ich dann, weniger wegen des gestiegenen Preises, sondern wegen der bereits vorhandenen „Modellsammlung“, deren Nacharbeitung mir auch bei Erreichen eines hohen Alters schon jetzt nicht mehr möglich war. Außerdem gab es auch noch andere Zeitschriften, die interessant waren und auch jederzeit im Handel angeboten wurden.
Es setzte auch bei mir langsam der Erkenntnis- und Gewöhnungsprozess ein, dass man nicht mehr sofort „zugreifen“ muss, wenn man einen Artikel sieht, der gefällt, weil er schon in kurzer Zeit nicht mehr zu haben ist.
Sicher war das ein Phänomen, das nach der Wende bei fast allen Menschen in den neuen Bundesländern auftrat und der deutschen Wirtschaft und Händlern einen lange nicht dagewesenen Aufschwung brachte.

Aber zurück zu meiner Strickzeitschrift - lange habe ich sie im Einzelhandel nicht mehr gesehen, so dass ich schon annahm sie sei gänzlich vom Markt verschwunden.
Bei meinem letzten Freitagseinkauf habe ich sie dann wieder entdeckt - schön und bunt, toll aufgemacht, nur vom Inhalt her nicht mehr mein Geschmack. Die von mir geschätzte Zeitlosigkeit der Modelle ist nicht mehr gegeben - wer selbst strickt, kennt die Mühen und möchte sein eigenes „Kunstwerk“ doch auch länger tragen - aber das ist natürlich Ansichts- und Geschmackssache!

Aber der Preis - mit nunmehr 4,80 Euro alles andere als erfreulich.

Wenn man den letzten Preis mit 2,90 DM zugrunde legt, ergäbe sich bei der Umrechnung in Euro (1 € = 1,95583 DM) ein Heftpreis von 1,48 Euro.
Es hat somit seit 1993 und mit Einführung der neuen Währung eine Preissteigerung bei diesem einen Artikel um 324% gegeben. Leider ist das kein willkürlich gewähltes Einzelbeispiel, sondern lässt sich nahezu mit jedem Produkt nachweisen.
Wenn ich damit die moderate Entwicklung meines Gehaltes seit der Einführung des Euro vergleiche …
Und da wundern sich Politiker noch, dass sich ein großer Teil der Bevölkerung die Rückkehr der Deutschen Mark wünscht ?!



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Mittwoch, 15. August 2012

Leckere Gurken - heute einlegen und morgen schon essen


Was wäre Brandenburg ohne Spreewald und der Spreewald ohne Gurken?


Aber zurzeit „gurkt“ es wieder überall und auch sehr reichlich. Meine 4 Gurkenpflanzen wollten sich nach 2 Unwettern mit Hagel erst gar nicht richtig entwickeln, aber nun ist der Ertrag da, also müssen sie auch verarbeitet werden.
Da berufstätige Hausfrauen wenig Zeit für Selbstgemachtes haben, hier mal ein Rezept für Schnellgurken, auch als Schüttelgurken bezeichnet.
Sie gehen schnell, kosten (fast) nichts und sind einfach nur köstlich.

Und so gelingen sie immer.

Man nehme ein gut verschließbares Gefäß (Plasteschüssel, Gurkentopf)

2 kg Gurken
4-5  Zwiebeln (je nach Größe)
2 Teelöffel Salz
6 Esslöffel Zucker
6 Teelöffel Senfkörner
12 Esslöffel Essig 10%ig (ich bevorzuge einen Kräuteressig)
4 Lorbeerblätter
Pfefferkörner (nach Bedarf, aber  20-30 reichen, von mir bevorzugt ist bunter Pfeffer)
3-4 Pimentkörner (kann man auch weglassen)



Zubereitung:
Die Gurken schälen und in Scheiben schneiden.
Salz, Senf- und Pimentkörner, Zucker und Essig in einem Gefäß (Messbecher ist gut geeignet) miteinander vermengen.
Zwiebel in Ringe schneiden.
Gurken schichtweise in eine Schüssel legen und jeweils mit Zwiebelringen, Lorbeerblättern und dem Sud aus Essig mit den Gewürzen auffüllen.  Möglichst löffelweise aufträufeln, damit Gurkenscheiben und Zwiebelringe gleichmäßig benetzt werden.



Nach ca. 5 Stunden das erste Mal und dann ca. 3x täglich gut umrühren oder schütteln.
Gurken (und auch die Zwiebelringe) können schon nach ca. 18 bis 24 Stunden gegessen werden.

Gurkengefäß gut abdecken (die Essigfliegen lieben diese Gurken auch!).
Im Kühlschrank sind sie mehrere Tage haltbar (aber so alt werden sie meistens nicht!).
Natürlich kann man das Rezept je nach vorhandener Gurkenmenge (oder angemeldeter Partygäste) auch halbieren oder verdoppeln.

Gutes Gelingen!

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Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ...

 

... bedroht sie auch unsere Schweinebestände?

 

Das Virus der Afrikanischen Schweinepest hat vermutlich bereits über Jahrhunderte subklinische Infektionen bei Warzenschweinen in den Savannen Ost- und Südafrikas verursacht, bevor es auf die domestizierten Schweine der Europäischen Siedler übersprang und dort perakute Erkrankungen mit klinisch ähnlichem Verlauf und hoher Mortalität wie bei der Klassischen (Europäischen) Schweinepest verursachte.
Im Jahre 1957 traten dann erste Fälle in Portugal und 1960 auch in Spanien auf, später auch auf den Karibischen Inseln und in Südamerika.
Erste Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest wurden im Jahre 2007 aus Georgien gemeldet, danach breitete sich diese Tierseuche auch in Armenien, Aserbaidschan und in der Russischen Föderation aus.
Jetzt hat das Bundesministerium vor der Afrikanischen Schweinepest in Russland und der Ukraine gewarnt, da es seit Juli mehrere Fälle gegeben hat, so in der Schwarzmeerregion Krasnodar, in den zentralrussischen Provinzen Twer und Tula sowie in der Provinz Wolgograd.
In der nordwestlich von Moskau gelegenen Provinz Twer betraf es eine Großproduktionsanlage mit mehr als 100.000 Schweinen.
Der neuste ASP-Ausbruch in der Ukraine fand zum Glück erst nach der Fußball-EM statt.
Es besteht aber die Gefahr, dass sich diese Tierseuche auch so weiter nach Westen ausbreitet, insbesondere über den privaten Reiseverkehr. Tausende Menschen mit Familienangehörigen in Russland, der Ukraine und angrenzenden Ländern leben in Westeuropa, auch in Deutschland, und besuchen im Sommer ihre Verwandten in Osteuropa. Das Virus kann über mitgebrachte Lebensmittel nach Deutschland eingeschleppt werden. Reisende in und aus diesen Gebieten sind daher dringend aufgefordert, keine Schweinefleischerzeugnisse mitzubringen.
Um die Einschleppung der ASP in die EU zu verhindern, ist die Einfuhr von lebenden Schweinen und Schweinefleischerzeugnissen aus den betroffenen Staaten in die EU verboten. Die Grenzkontrollen an den EU-Außengrenzen werden dahingehend verstärkt.
Aber auch in die Bundesrepublik Deutschland rückkehrende Fahrzeuge, mit denen lebende Schweine in die Russische Föderation exportiert wurden, können Vektoren für die Viruseinschleppung sein.
Das Übergreifen der Afrikanischen Schweinepest auf Deutschland hätte verheerende Auswirkungen und würde wahrscheinlich den Ruin zahlreicher Schweinehalter zur Folge haben.
Da es keinen Impfstoff gegen diese Viruserkrankung gibt, wäre das Keulen ganzer Bestände die einzige Möglichkeit, die Ausbreitung dieser Seuche aufzuhalten, was Schäden in Milliardenhöhe verursachen würde, da auch der Export von Schweinen und Schweineerzeugnissen zum Erliegen käme.
Die Behörden sind gewarnt und in "Hab-8-Stellung", Notfallpläne wurden ausgearbeitet, die diagnostischen Möglichkeiten sind in den Untersuchungseinrichtungen der Bundesländer vorhanden, es liegen auch ausreichend Erfahrungen bei der Bekämpfung andere Tierseuchen vor – die Afrikanische Schweinepest (ASP) hängt trotzdem sprichwörtlich wie ein Damoklesschwert über unseren Schweinebeständen.

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