Freitag, 17. April 2015

Geflecktes Lungenkraut (Echtes, Gemeines)


Pulmonaria officinalis L.

Das Lungenkraut ist im Frühling eine farbenprächtige krautige Pflanze in meinem Garten - für Bienen, Hummeln und andere Insekten wahre Tankstellen.
 
Dieses mehrjährige Kraut mit seinen weißsilbrig gefleckten Blättern und den mehrfarbigen Blütenständen gehört zur Familie der Borretschgewächse und dient(e) in der Volksheilkunde als Heilpflanze gegen Lungenkrankheiten, Durchfälle, Wunden und Entzündungen.
Das Lungenkraut wächst gern an feuchten und schattigen Rändern und Lichtungen der Laub- und Mischwälder, gern unter Sträuchern und Büschen. Es vermehrt sich sehr schnell über Samen, wenn es optimale Bedingungen vorfindet.
In meinem Garten lasse ich es überall dort stehen, wo es andere Pflanzen nicht stört. Es schützt den Boden vor Austrocknung, lockt Insekten in den Garten und liefert mit seinen rotvioletten Blüten, die sich nach erfolgreicher Bestäubung zum Ende der Blüte blau verfärben, hübsche Farbtupfer auch in schattigen Ecken.


Es gibt auch andere Farbvarianten des Lungenkrautes – hier ein weißblühendes.

Den Namen „Lungenkraut“ hat die Pflanze wohl wegen der gefleckten Blätter, die an krankes Lungengewebe erinnern sollen, erhalten. Andere sehen in der Färbung der Blüten eine Verbindung zur Lungenfunktion, da sauerstoffarmes Blut (blaue Farbe) durch Sauerstoffaufnahme in der Lunge (rote Farbe) erst die Körperfunktionen ermöglicht.
Die Pflanze hat im Volksmund aber noch andere Bezeichnungen – Fleckenkraut, Brunneschüsseli, Güggelhose, Waldochsenzunge, Blaue Schlüsselblume (nach der Blütenform, die durchaus an die Waldschlüsselblume erinnert), Königsstiefel, Ungleiche Schwestern, Brüderchen und Schwesterchen, Lungenwurz und noch viele andere.

Das Lungenkraut ist als Heilpflanze durchaus anerkannt, die Schulmedizin verwendet sie allerdings nicht.
In der Volksmedizin und in der Homöopathie findet das Lungenkraut schon lange Verwendung, in manchen Ländern wurde und wird es sogar als Salatpflanze angebaut.

Ob die Inhaltsstoffe des Lungenkrautes (u.a. Flavonoide, Allantoin, Schleimstoffe, Kieselsäure, Vitamin C) tatsächlich die ihnen nachgesagte Wirkung auf den Organismus haben, ist umstritten. Aber es sind bisher auch keine nachteiligen Wirkungen bekannt geworden. Die als essbare Dekoration verwendeten Blüten können also bedenkenlos verzehrt und der Teeaufguss auch getrunken werden.
Auch Gurgeln mit Lungenkrauttee bei einer Halsentzündung schadet nicht.

Man muss nur daran glauben, dann hilft es auch. Gegen jede Krankheit ist auch ein Kraut gewachsen – so sagt es wenigstens der Volksmund.
Ich selbst verwende das Lungenkraut nicht, erfreue mich aber jedes Jahr im Frühjahr über diese Farbtupfer in meinem Garten und das Summen der Bienen und Hummeln.

 
 
 

1 Kommentar:

  1. Wenn nur die blöden Nachtschnecken nicht wären! Solche üppigen Bestände hatte ich leider nie. Und jetzt kämpfen meine Stauden je nach Wetter ums Überleben. Die Schleimer haben sie nämlich zum Fressen gern.
    Aber dafür kommen sie gegen die Beinwell-Varianten bei uns nicht an. Daran können sich die Bienen und Hummeln bei uns dann laben …
    VG Silke

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