Essen
kann man sie alle … manche
aber auch nur einmal!
Es gibt bereits erste Meldungen über Pilzvergiftungen.
Das Wetter
ist günstig - die Pilze wachsen in
diesem Jahr besonders früh, und es ist Urlaubszeit. So mancher Urlauber
verbringt die schönste Zeit des Jahres in Gegenden, wo es viele Pilze gibt. Nur
sind es nicht unbedingt die, die er zu kennen glaubt und in seinem Heimatwald
immer gesammelt hat.
In den
Kiefernwäldern Brandenburgs wachsen neben vielen anderen Pilzen auch der
Perlpilz (Amanita rubescens), der ein vorzüglicher Speisepilz ist, der
giftige Pantherpilz (Amanita
pantherina) und der
Graue Wulstling (Armanita excelsa), der zwar essbar, aber von geringem Wert ist und wegen der
Verwechslungsgefahr mit dem Pantherpilz nicht gesammelt werden sollte -
oft zur
gleichen Zeit und miteinander vergesellschaftet in einem Waldgebiet.
„Sachsentod“ wird er auch genannt, der giftige Pantherpilz, da oft Urlauber aus
dem sächsischen Raum hier in Brandenburg den Pantherpilz versehentlich einsammeln.
Man muss die Unterschiede schon genau kennen,
um sicher zu sein, dass die zubereitete Pilzmahlzeit ungefährlich ist und mit
Appetit verzehrt werden kann.Und nach wie vor gilt der Grundsatz:
Man sammelt nur die Pilze ein, die man genau kennt. Ist man sich bei einem Exemplar unsicher, lässt man ihn im Wald. Es ist immer noch besser, mal einen „guten“ Pilz im Wald zu lassen, als nach einer Pilzmahlzeit im Krankhaus zu landen. Eine Pilzvergiftung kann tödlich enden, auch im Überlebensfall hat man mit dauerhaften Organschädigungen zu rechnen.
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale dieser
3 Pilzarten, die alle zur Familie der Wulstlingartigen innerhalb der
Ordnung Blätterpilze gehören sind folgende:
Der Perlpilz (Amanita rubescens) hat einen glatten Hutrand und eine geriefte
Manschette (wie ein Plisseeröckchen) und einen braunrötlichen
Stielgrund. Der Stiel ist nach unten verdickt. Schneckenfraßstellen und
Madengänge laufen immer rötlich an.Die Hutfarbe ist grau, graurötlich bis rotbräunlich, die Velum-Flöckchen variieren von grauweiß bis rötlichgrau. Aber Vorsicht, Hutfarbe und Pusteln können je nach Alter und Standort des Pilzes sehr unterschiedlich sein und sind für sich allein kein Unterscheidungsmerkmal!
Der Geruch ist angenehm wohlriechend, er wächst je nach Witterung von Juni bis Oktober in Laub- und Nadelwäldern.
Der Pantherpilz (Amanita pantherina) hat einen gerieften Hutrand und eine glatte (ungeriefte) Manschette. Das Pilzfleisch und auch der Stiel sind immer weiß und nie rötend, auch Fraßstellen bleiben immer weiß. Die Hutfarbe ist schmutziggelb bis gelbbräunlich, die Flöckchen sind weißlich. Der Geruch des Pilzes erinnert an rohe Kartoffeln oder an Rettiche. Der Stiel hat eine deutlich abgesetzte Knolle, sieht aus wie ein „umgerolltes Söckchen“.
Der Pantherpilz enthält Giftstoffe (Ibotensäure und Muszimol), die bereits kurze Zeit nach dem Verzehr schwere Vergiftungssymptome hervorrufen. Bei schneller medizinischer Hilfe ist die Prognose jedoch günstig.
Der Graue Wulstling (Amanita excelsa) hat wie der Perlpilz einen glatten, ungerieften Hutrand und eine graue, geriefte Manschette. Das ziemlich derbe Pilzfleisch ist weiß, unter der Huthaut im Scheitel grau (der Pantherpilz ist auch an dieser Stelle weiß!). Die Hutfarbe variiert von aschgrau bis graubräunlich, die Pusteln sind bei jüngeren Exemplaren weißlich, später dann grau. Der Stiel ist zwiebelförmig wulstig nach unten verdickt.
Der Geruch des Pilzes ist dumpf und erinnert
an Rüben oder Rettiche, roh ist er giftig. Als Massenpilz erscheint er von Mai bis
Oktober in Laub- und Nadelwäldern. Da er ohnehin kein wertvoller Speisepilz ist,
sollte er von „Hobbypilzsammlern“ nicht genommen werden, die
Verwechslungsgefahr mit dem Pantherpilz ist sehr groß!
Zu empfehlen ist diese Dokumentation: www.blp-ev.de/pantherpilz.pdf
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